Skip to main content
Fachwissen

Mindestlohn Gastronomie: Regelung für das Jahr 2024

DISH
Updated in Januar 2024

Servicekräfte in der Gastronomie bereiten Brunch vor

 

Der Mindestlohn sorgt in Deutschland für faire Wettbewerbsbedingungen in allen Branchen. In der Gastronomie gilt im Jahr 2024 der gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 12,41 Euro pro Stunde. Ab dem 1. Januar 2025 wird der Mindestlohn auf 12,82 Euro pro Stunde angehoben. Wer profitiert von der einheitlichen Lohnuntergrenze und welcher bürokratische Aufwand kommt auf Arbeitgeber zu? Mit DISH behältst du den Überblick!

Mindestlohn 2024 – keine Ausnahmen für die
Gastronomie

Seit Inkrafttreten des Mindestlohngesetzes (MiLoG) im Januar 2015 stieg der gesetzliche Mindestlohn in mehreren Schritten von 8,50 Euro auf nun 12,41 Euro ab 1. Januar 2024. Die  letzte Erhöhung des Mindestlohns wurde von der Mindestlohnkommission am 26.Juni 2023 beschlossen. Auf Basis des derzeit gültigen Beschlusses soll der Mindestlohn dann ab 01.Januar 2025 auf 12,82 Euro pro Stunde angehoben werden. Über den Umfang zukünftiger Aufbesserungen entscheidet die Mindestlohnkommission in zweijährigem Turnus. Einer fairen Entlohnung ordentlicher Arbeit soll auf diese Weise Rechnung getragen werden.

Die Höhe des Mindestlohns orientiert sich vor allem an den geltenden Tariflöhnen. Die Zahlung des Mindestlohns in Höhe von 12,41 Euro ist ab Januar 2024 ist für alle Branchen und Anstellungsarten verpflichtend.

 

Mindestlohn in der Gastronomie 2024: Wer ist berechtigt?

Neben der Allgemeingültigkeit der Mindestlohnvorgaben gibt es wenige, klar definierte Ausnahmen. Diese Personengruppen sind laut der rechtlichen Rahmenbedingungen vom Mindestlohn ausgeschlossen:

  • Beschäftigte unter 18 Jahre, die keine abgeschlossene Berufsausbildung haben (Schüler)
  • Auszubildende (seit dem 1. Januar 2020 gibt es für Azubis einen gesonderten Mindestlohn)
  • Pflichtpraktikanten (z. B. von einer Hochschule)
  • Freiwillige Praktikanten, bei denen die Praktikumsdauer drei Monate nicht überschreitet
  • Ehrenamtler

Je nach Arbeitszeit können Beschäftigte in der Gastronomie Zuschläge auf ihren Lohn erhalten. Beachte mögliche Zuschläge für das Arbeiten in der Nacht, an Feiertagen oder an Sonntagen.

Die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns seit November 2020

Seit November 2020 wurde der Mindestlohn im Zuge der dritten Mindestlohnanpassungsverordnung  wie folgt angehoben:

Stichdatum Mindestlohn (brutto/Stunde)
01. Januar 2021 9,50 Euro
01. Juli 2021 9,60 Euro
01. Januar 2022 9,82 Euro
01. Juli 2022 10,45 Euro
01. Oktober 2022 12,00 Euro
01. Januar 2024 12,41 Euro
01. Januar 2025 12,82 Euro

Laut § 1 Mindestlohn – MiLoG „hat jede:r Arbeitnehmer:in Anspruch auf Zahlung eines Arbeitsentgelts mindestens in Höhe des Mindestlohns durch den Arbeitgeber.“

Um mit den steigenden Kosten für deine Mitarbeiter Schritt zu halten ist es sinnvoll auch deine Einnahmen regelmäßig zu überprüfen. Vielleicht ist es an der Zeit, die Preise deiner Gerichte anzupassen, damit du steigende Kosten bei den Gehältern, aber auch im Einkauf ausgleichen kannst. Um Änderungen vorzunehmen und an den richtigen Stellen zu sparen können dir unsere Tipps gegen die Inflation in der Gastronomie helfen.

Gut zu wissen: Anders als in Deutschland gibt es in Österreich und in der Schweiz keinen gesetzlich geregelten Mindestlohn.

 

Mindestlohn 2024: Diese bürokratischen Hürden sollten Gastronomen kennen

Ob aus Unwissenheit oder bewusster Missachtung – wer die gesetzlichen Mindestlohnvorgaben umgeht, muss mit beträchtlichen Strafen und Bußgeldern rechnen. In diesem Zusammenhang kommt der Dokumentationspflicht für Arbeitgeber besondere Bedeutung zu. Das ordnungsgemäße Dokumentieren der Arbeitszeiten sämtlicher Mitarbeiter:innen ist mit dem Mindestlohngesetz verpflichtend.

 

Diese Regelungen für die Arbeitszeitdokumentation sind gesetzlich vorgeschrieben:

  • Die Arbeitszeit muss in schriftlicher Form dokumentiert werden – egal ob handschriftlich oder digital.
  • Die Aufzeichnungen müssen genaue Informationen zur Anfangs- und Endzeit sowie über die Gesamtdauer der Arbeitszeit pro Arbeitstag enthalten.
  • Pausenzeiten sind von der Dokumentationspflicht ausgenommen.
  • Die Arbeitgeberin bzw. der Arbeitgeber trägt die Verantwortung für die Richtigkeit der Angaben. Bei Verstößen gegen das Mindestlohngesetz spielt es keine Rolle, ob diese wissentlich oder unwissentlich geschehen.
  • Arbeitgeber:innen sollten die Arbeitszeitdokumentation jederzeit für mögliche Zollkontrollen bereithalten und für eine Mindestdauer von zwei Jahren aufbewahren.

Allein bei einem regelmäßigen Arbeitslohn von mehr als 2.879Euro brutto pro Monat entfällt diese Pflicht – sofern lückenlose Nachweise über die tägliche Arbeitszeit von acht Stunden vorliegen. Auch für Familienangehörige (Ehegatten, Kinder, eingetragene Lebensgemeinschaften und Eltern) entfällt die Dokumentationspflicht. Detaillierte Informationen zur Dokumentationspflicht findest du beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Wichtig ist auch zu wissen, dass Trinkgelder nicht mit den Stundenlöhnen verrechnet werden dürfen.

 

Verstoß gegen Mindestlohngesetz hat schwere Folgen

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) gehört dem Zoll an und führt regelmäßig unangemeldete Kontrollen in Betrieben durch, die vom Mindestlohn betroffen sind. Und dazu gehören seit 2022 nun auch gastronomische Einrichtungen. Wird bei Prüfung der Unterlagen festgestellt, dass der Betrieb gegen das Mindestlohngesetz verstoßen hat, drohen diese Konsequenzen:

  • Arbeitnehmende und Sozialkassen haben Anspruch auf Nachzahlung der Differenz.
  • Der Verstoß gilt zunächst als Ordnungswidrigkeit. Die zuständige Finanzbehörde verhängt ein Bußgeld, das je nach Schwere bis zu 500.000 Euro betragen kann.
  • Gegebenenfalls droht ein Ausschluss von der Vergabe öffentlicher Aufträge.
  • In schweren Fällen sind auch strafrechtliche Konsequenzen möglich.

Neben dem Mindestlohn gibt es auch beim Thema Steuern einiges für Gastronom:innen zu beachten. Wir empfehlen dir daher unsern Blogbeitrag zum Thema Steuern in der Gastronomie. In unserem Beitrag über behördliche Auflagen für die Gastronomie klären wir dich über weitere Verpflichtungen auf.

 

 

Mindestlohn Gastronomie 2024 – mögliche Hilfen und zeitsparende Lösungen

Für Arbeitnehmer:innen ein Segen, für Arbeitgeber:innen ein zeitraubender Mehraufwand: der gesetzliche Mindestlohn spaltet nicht nur im Jahr 2024 die Akteure in Gastronomie und Hotelfach. Wenn du, wie viele andere Restaurantbetreibende auch, auf der Suche nach einer ökonomischen Alternative zur Arbeitszeitdokumentation bist, könnten digitale Zeiterfassungssysteme eine mögliche Lösung für dich sein.

Derzeit wird sogar auf Bundesebene darüber diskutiert, ob entsprechende Programme kostenfrei zur Verfügung gestellt werden könnten.

Damit dein Restaurant auch bei steigenden Personalkosten profitabel bleibt, empfehlen wir dir unsere Beiträge zu den Themen Kalkulation in der Gastronomie und Kalkulation von Getränkepreisen. Auch die Einrichtung eines Gastronomie-Lieferservices kann dir helfen, deine Lokalität weiterhin gewinnbringend zu betreiben.

Sowohl Arbeitgeberinnen bzw. Arbeitgeber als auch Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer sollten sich über die aktuellen Bestimmungen zum Mindestlohn in der Gastronomie in 2024 und darüber hinaus auf dem Laufenden halten. Das erlaubt es, den bürokratischen Aufwand besser einzuschätzen und den gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich des Stundenlohnes für Angestellte in der Gastronomie wie Köche, Kellner und weiteres Servicepersonal ohne Versäumnisse nachzukommen.

Du brauchst nur eine Website für Online-Reservierungen?

Richte deine Website ganz einfach ein – ohne Abokosten oder Agenturgebühren

Probiere DISH Starter jetzt aus
Ähnliche Artikel
Ein gut gefülltes Restaurant
Branchentrends
Alles zum Gastronomie-Sonntagszuschlag

Sonntagszuschläge sind in der Gastronomie keine Seltenheit. Erfahre hier alles Wissenswerte zum Thema, unter anderem zu den gesetzlichen Vorgaben!

DISH
März 2023

Vorbereitungen im Restaurant auf die Feiertage
Fachwissen
Feiertagszuschlag in der Gastronomie – Was muss ich beachten?

Erfahre, welche gesetzlichen Regelungen für die Feiertagsarbeit und den Feiertagszuschlag in der Gastronomie gelten.

DISH
Februar 2023

Neue Servicekraft unterschreibt Arbeitsvertrag
Fachwissen
Personalmangel in der Gastronomie: Darauf kommt es an

Neben anderen Branchen leidet aktuell vor allem die Gastronomie unter Personalmangel. Wir klären über den Fachkräftemangel im Gastgewerbe auf.

DISH
Oktober 2022