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Fachwissen

No-Show-Gebühr in der Gastronomie: Fluch oder Segen?

DISH
März 2024

Leere Tische im Restaurant

Samstagabend, dein Restaurant ist bis auf den letzten Platz ausgebucht. Die Küche ist in voller Vorfreude, du hast alle Zutaten frisch eingekauft, das Team ist motiviert und bereit, den Gästen einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Doch dann: Ein Tisch nach dem anderen bleibt leer. Reservierungen, auf die du gezählt hast, werden nicht wahrgenommen.
„No-Shows“ sind eine echte Herausforderung für alle Restaurants. Doch hilft eine Strafzahlung, die „No-Show-Gebühr“, wirklich? In diesem Artikel gehen wir der Frage nach und zeigen weitere Strategien, um No-Shows zu vermeiden.

 

Auswirkungen von No-Shows auf deinen Restaurantbetrieb

Belastbare Zahlen gibt es nicht, allerdings scheinen alle Restaurants schon einmal mit dem Phänomen konfrontiert worden zu sein. In manchen Fällen berichten Restaurants von No-Show-Raten zwischen 10 und 20 Prozent an besonders gefragten Abenden oder bei speziellen Veranstaltungen. Die negativen Auswirkungen von No-Shows sind vielschichtig.

Weniger Umsatz und Trinkgeld

Jeder No-Show bedeutet einen direkten Verlust an Umsatz, da die erwarteten Einnahmen aus Speisen und Getränken ausbleiben. Dieser Effekt macht sich an vielbesuchten Abenden, wie Wochenenden oder Feiertagen, besonders bemerkbar, wenn die Nachfrage eigentlich hoch wäre. Zusätzlich leidet das Servicepersonal, da weniger Gäste auch weniger Trinkgeld und demzufolge auch weniger Verdienst bedeuten.

Lebensmittelverschwendung

Restaurants planen ihren Einkauf und ihre Vorbereitungen oft basierend auf den Reservierungen. No-Shows führen dazu, dass vorbereitete Lebensmittel nicht verwendet werden und letztendlich entsorgt werden müssen, besonders bei speziellen Menüs oder frischen Zutaten, die nicht lange haltbar sind. Lebensmittelverschwendung erhöht aber nicht nur die Kosten für dein Restaurant, sondern belastet auch die Umwelt.

Falsche Personal- und Ressourcenplanung

No-Shows beeinträchtigen die Effizienz deiner Betriebsabläufe erheblich. Wenn für einen voll besetzten Abend geplant wurde, aber zahlreiche Tische leer bleiben, sind möglicherweise zu viele Mitarbeiter:innen im Service und in der Küche eingeteilt. Dies führt zu unnötigen Personalkosten und kann auch die Arbeitsmoral beeinträchtigen, da dein Personal sich nicht ausgelastet fühlt.

In diesem Artikel haben wir dir alle Informationen zusammengestellt, die zur Kalkulation in der Gastronomie kennen musst.

 

Ursachen von No-Shows: Warum bleiben Gäste fern?

Die Ursachen für No-Shows in der Gastronomie sind vielfältig. Doch je besser du verstehst, warum Gäste trotz Reservierung fernbleiben, desto effektivere Gegenmaßnahmen kannst du ergreifen:

Fehlendes Bewusstsein

Viele Gäste sind sich der Auswirkungen ihres Nichterscheinens auf das Restaurant nicht bewusst. Sie realisieren nicht, dass No-Shows zu Umsatzeinbußen führen, Personal- und Lebensmittelkosten verursachen und anderen Gästen die Möglichkeit nehmen, einen Tisch zu reservieren. Dieses fehlende Bewusstsein führt oft zu einer geringeren Verbindlichkeit bei Reservierungen.

Vergesslichkeit

In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Menschen oft von Termin zu Termin hetzen, ist es nicht ungewöhnlich, dass Reservierungen schlicht vergessen werden. Ohne Erinnerungen oder Anreize, die Reservierung zu stornieren, bleibt der Tisch dann ungenutzt.

Mehrfachreservierungen

Einige Gäste neigen dazu, bei mehreren Restaurants gleichzeitig zu reservieren, um sich Optionen offen zu halten. Dieses Verhalten wird oft durch die einfache Möglichkeit, online zu reservieren, begünstigt. Kurz vor dem geplanten Termin entscheiden sie sich dann für eine Option und lassen die anderen Reservierungen ohne Absage verfallen.

Änderung der Pläne

Plötzliche Planänderungen, sei es durch persönliche Umstände oder äußere Einflüsse wie schlechtes Wetter, können dazu führen, dass Gäste ihre Reservierung nicht wahrnehmen können oder wollen. Besonders bei Veranstaltungen, die weit im Voraus geplant wurden, ist die Wahrscheinlichkeit von Änderungen höher.#

 

Was genau ist eine No-Show-Gebühr?

Um dem Phänomen entgegenzuwirken, haben in den vergangenen Jahren immer mehr Restaurants eine sogenannte „No-Show-Gebühr“ eingeführt. Diese wird Gästen berechnet, die ihre Reservierung nicht wahrnehmen bzw. diese nicht oder zu spät absagen. Die Idee dahinter: Das Restaurant soll für die entgangenen Einnahmen und vorbereiteten, aber nicht genutzten Ressourcen entschädigt werden. Die Höhe dieser Gebühr kann variieren, oft liegt sie zwischen 10 und 50 Euro pro Person.

Rechtlicher Rahmen einer No-Show-Gebühr

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sieht vor, dass Verträge, die zwischen zwei Parteien geschlossen werden, bindend sind. Eine Reservierung in einem Restaurant kann als Vertragsangebot des Gastes betrachtet werden, das durch die Bestätigung des Restaurants angenommen wird. Damit ist grundsätzlich ein Vertrag zustande gekommen.

Für die Durchsetzbarkeit einer No-Show-Gebühr ist entscheidend, dass die Bedingungen dafür klar und eindeutig bei der Reservierung vereinbart wurden. Das bedeutet, dass du deine Gäste deutlich auf die Gebühr hinweisen musst, bevor die Reservierung abgeschlossen wird. Dies kann beispielsweise durch Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) geschehen, die auf der Website deines Restaurants einsehbar sind und auf die bei der Reservierung explizit hingewiesen wird.

 

Strategien zur Vorbeugung von No-Shows in Restaurants

Neben der No-Show-Gebühr gibt es weitere Maßnahmen, die helfen können, das Problem zu minimieren:

Digitales Reservierungssystem mit Erinnerungsfunktion

Die Implementierung eines digitalen Reservierungssystems wie DISH Reservation ist eine effektive Methode, um die Anzahl der No-Shows zu reduzieren. Das System verschickt automatische Erinnerungen via E-Mail oder SMS und trägt so dazu bei, die Vergesslichkeit deiner Gäste zu bekämpfen.

Anzahlungen

Eine weitere Strategie ist, zum Zeitpunkt der Reservierung eine Anzahlung zu erheben. Dies kann besonders bei größeren Gruppen oder an hochfrequentierten Tagen sinnvoll sein. Die Anzahlung per Kreditkarte könnte beim Restaurantbesuch vollständig verrechnet oder im Falle eines No-Shows einbehalten werden. Wichtig ist, dass die Bedingungen ebenfalls transparent kommuniziert werden.

Flexible Stornierungsbedingungen

Obwohl es paradox klingen mag, können flexible Stornierungsbedingungen ebenfalls dazu beitragen, No-Shows zu reduzieren. Indem Gästen die Möglichkeit gegeben wird, ihre Reservierung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne finanzielle Konsequenzen zu stornieren, wird eine rechtzeitige Kommunikation gefördert. Dies erlaubt es dir, den frei gewordenen Tisch anderweitig zu vergeben.

Begrenzung der Verspätungen

Eine weitere Möglichkeit: Tische werden nur für eine bestimmte Zeit (z.B. 15 Minuten nach der reservierten Zeit) freigehalten, bevor sie an andere Gäste vergeben werden. Gäste, die wissen, dass ihre Verspätung dazu führen könnte, dass ihr Tisch dann besetzt ist, sind eher motiviert, pünktlich zu erscheinen. Auch diese Maßnahme sollte bereits bei der Reservierung kommuniziert werden.

 

Fazit: No-Show oder No-go?

Die Entscheidung, in deinem Restaurant eine No-Show-Gebühr einzuführen, sollte wohlüberlegt sein und die spezifischen Umstände deines Betriebs berücksichtigen. Andere Strategien, zum Beispiel die Einführung eines digitalen Reservierungssystems, sind langfristig vielleicht sogar vielversprechender. Wichtig ist in jedem Fall, dass deine Kommunikation immer klar, transparent und fair erfolgt.

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