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Fachwissen

Amerikanischer Service: Eine der verbreitetsten Serviermethoden in der Gastronomie

DISH
Mai 2024

Bistro Ladenlokal

Im gastronomischen Sinne versteht man unter dem Begriff „Servieren“ im Allgemeinen das Bereitstellen von Speisen und Getränken als auch das Bedienen von Gästen. Eine der verbreitetsten Serviermethoden ist der sogenannte „Amerikanische Service“, der auch als „Tellerservice“ bekannt ist. Es handelt sich dabei um eine Serviermethode, bei der Effizienz und Praktikabilität als auch Ästhetik im Vordergrund stehen. In diesem Artikel erfährst du, was die amerikanische Serviermethode kennzeichnet, für welche Art von Gastronomie sie geeignet ist und welche Vor- bzw. Nachteile sie hat.

Was versteht man unter Amerikanischem Service?

Der Amerikanische Service ist eine klassische Serviermethode, die in der Gastronomie weit verbreitet ist. Die Speisen werden nach der Zubereitung dabei vom Küchenpersonal vollständig auf einem Teller angerichtet und dem Gast anschließend durch gastronomisches Servicepersonal serviert. Aus diesem Grund wird der Amerikanische Service auch Tellerservice genannt.

Einer der Hauptvorteile der Amerikanischen Servicemethode liegt dabei in der zeiteffizienten und personalsparenden Bewirtung der Gäste. Ein Restaurant, das auf Amerikanischen Service setzt, kann zur selben Zeit eine große Zahl an fertig angerichteten Tellern bereitstellen und so viele Personen zeitgleich bewirten. Damit steht die Amerikanische Servicemethode im Kontrast zu formelleren und zeitintensiven Serviermethoden wie beispielsweise dem Englischen oder dem Französischen Service, bei denen die Speisen den Gästen im Gastraum vom Servicepersonal vorgelegt werden.

 

Welche Besonderheiten kennzeichnen die amerikanische Serviermethode?

Nach dem Anrichten der Speisen in der Küche werden die Teller von Kellnern an der Servicestation abgeholt und durch den Gastraum an den Tisch befördert, von dem die entsprechende Bestellung ausging. Grundsätzlich werden die Teller bei der amerikanischen Serviermethode dabei bei Tisch von rechts eingesetzt.

In der gehobenen Gastronomie ist es üblich, dass die Speisen beim Servieren mit sogenannten Gloschen abgedeckt sind. Diese werden erst nach dem Abstellen der Teller vor dem Gast abgenommen. So können die Speisen zum einen wärmer serviert werden, gleichzeitig verleiht der Einsatz von Gloschen dem Serviererlebnis mehr Exklusivität.

Typisch für den Amerikanischen Service ist auch, dass sich das bedienende Personal namentlich beim Gast vorstellt und die Besonderheiten der Küche oder einer eventuellen Tageskarte vor Ausgabe der Speisekarte erläutert.

Das sind die Vorteile der amerikanischen Servicemethode

Folgende Vorteile bringt der Einsatz der Amerikanischen Serviermethode mit sich:

  • Effizienz: Der Amerikanische Service ist sowohl zeit- als auch personaleffizient: Die Gerichte werden vorab in der Küche angerichtet und anschließend von Kellnern serviert. So können insbesondere große oder stark frequentierte Gastronomiebetriebe einen schnellen und unkomplizierten Service garantieren.
  • Einfachheit: Die amerikanische Servicemethode ermöglicht ein angenehmes, gastronomisches Erlebnis für den Gast und unkomplizierte Abläufe für das Servicepersonal, was einen reibungslosen Restaurantbetrieb garantiert.
  • Ästhetik und ansprechende Präsentation: Weil jedes Gericht vom Küchenpersonal nach einem bestimmten Muster angerichtet wird, hat die Küche die Kontrolle über die Präsentation der zubereiteten Speisen und kann sicherstellen, dass jeder Teller optisch ansprechend und von gleichbleibender Qualität ist.
  • Flexibilität bei der Gestaltung der Karte: Der Amerikanische Service ermöglicht auch besonders flexible Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf deine Speisekarte. Diese kann sowohl (Tages-)Gerichte als auch Menüoptionen enthalten. Deine Gäste können zwischen À-la-carte-Menüs und Festpreismenüs wählen, ohne dass dies für die Küche Mehraufwand bedeutet. Die Speisen werden einfach entsprechend der Gastwahl auf Tellern angerichtet und serviert.

Das sind die Nachteile der amerikanischen Servicemethode

Zu den Nachteilen des Amerikanischen Service gehören unter anderem folgende Punkte:

  • Begrenzte Personalisierung: Da der Fokus des American Service vor allem auf Zeitersparnis und Personaleffizienz liegt, bietet diese Serviermethode nur begrenzte Möglichkeiten zur Personalisierung der einzelnen Teller. Die Art und Weise, wie die Speisen angerichtet werden, als auch die jeweilige Portionsgröße sind standardisierter als bei individuellen Vorlegemethoden wie dem Englischen oder dem Französischen Service, bei denen der Gast mehr Möglichkeiten zur Individualisierung seines Gerichts hat.
  • Weniger Interaktion mit dem Servicepersonal: Der „schlanke Charakter“ des Amerikanischen Service bringt es mit sich, dass das Servicepersonal weniger Zeit am Tisch verbringt und es damit weniger Zeit für den Austausch zwischen Kellner:innen und Gästen gibt. Bei Fragen oder Bestellwünschen kann das Servicepersonal vom Gast natürlich individuell angefordert werden.
  • Erhöhter Zeitdruck für das Küchenpersonal: Da die Teller beim Amerikanischen Service vor dem Servieren in der Küche angerichtet werden, kann dies – insbesondere bei hohem Bestellaufkommen – eine zusätzliche Arbeitsbelastung für das Küchenpersonal darstellen. Wenn die Küche überlastet ist, kann es bei Restaurantbesucher:innen daher in Stoßzeiten bei der amerikanischen Serviermethode zu verlängerten Wartezeiten zwischen der Aufgabe und dem Servieren der Bestellung kommen.

Die Servierabläufe beim Amerikanischen Service

Beim Amerikanischen Service handelt es sich um eine Serviermethode, bei der die Speisen bereits portioniert auf Tellern oder in Schalen serviert und direkt an den Tisch der Gäste gebracht werden. Dabei folgt diese Serviermethode einem typischen, gut planbaren und damit für (angehende) Gastronom:innen vorteilhaften Ablauf:

  • Vorbereitung der Speisen: Die Speisen werden in der Küche vorbereitet und portioniert, vorzugsweise auf Tellern, je nach Art des Gerichts können aber auch Platten oder Schalen zum Einsatz kommen.
  • Servieren am Tisch: Die vorbereiteten Speisen werden vom Servicepersonal zu den Gästen an ihren Tisch gebracht. Oftmals werden mehrere Gerichte gleichzeitig auf einem Tablett oder in einem Servierwagen transportiert, um den Aufwand zu minimieren. So können auch unterschiedliche Gerichte gleichzeitig am selben Tisch serviert werden.
  • Direktes Servieren: Die Teller mit den Speisen werden von den Kellnern direkt vor dem Gast auf den Tisch gestellt (in der Regel erfolgt das Einstellen von rechts).
  • Nachservieren und Bedienen: Falls gewünscht, können nach dem Servieren des Tellers von den Gästen zusätzliche Beilagen, Soßen oder Getränke bestellt werden. Die Bestellung wird vom Servicepersonal aufgenommen und an den Tisch gebracht.
  • Abtragen: Nach jedem Gang werden leere Teller unverzüglich abgeräumt und in die Küche bzw. den Servicebereich zurückgebracht. So kann ein optimales Tischerlebnis für die Gäste sichergestellt werden.

Für welche Art von Gastronomie eignet sich der Amerikanische Service besonders gut?

Der Amerikanische Service bzw. Tellerservice eignet sich insbesondere für Restaurants und gastronomische Einrichtungen, die eine entspannte und informelle Atmosphäre bieten möchten. Diese Art des Services ist beispielsweise typisch für Familienrestaurants, Diners, Cafés und ähnliche Lokalitäten, in denen der Fokus auf Komfort als auch einem entspannten Gesamterlebnis liegt.

Die amerikanische Servicemethode ist weniger formell als der Vorlege-Service (Englischer oder Französischer Service) oder der Russische Service (Servieren von Platten), der sich eher für die gehobene Gastronomie oder besondere kulinarische Settings eignet. Möchtest du beispielsweise ein gemütliches Café eröffnen, in der auch Snacks und kleine Speisen serviert werden, oder eine Pizzeria eröffnen, wäre der Amerikanische Service eine geeignete Serviermethode.

Die Geschichte der amerikanischen Servicemethode

Der Amerikanische Service hat seine Wurzeln im rasanten Wachstum der Restaurantbranche in den Vereinigten Staaten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen durch die Industrialisierung und Urbanisierung stieg die Nachfrage nach schnellen, effizienten Verpflegungsmöglichkeiten außerhalb des eigenen Zuhauses. Traditionelle, europäische Servierstile wie beispielsweise der Silver Service galten als zu zeitaufwändig und arbeitsintensiv für den „schnelllebigen“ und unkonventionelleren, modernen amerikanischen Lebensstil.

Um den sich ändernden Bedürfnissen des Gastronomie-Publikums gerecht zu werden, begannen Restaurantbesitzer und -manager nach Möglichkeiten zu suchen, den Serviceprozess zu vereinfachen und zu rationalisieren. Aus diesem Bedürfnis nach Effizienz entstand der amerikanische Servierstil, bei dem das Küchenpersonal das Essen anrichtet, bevor es den Gast erreicht. Dieser Ansatz ermöglichte einen schnelleren Service und reduzierte die Anzahl der für die Bedienung der Gäste erforderlichen Mitarbeiter.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich der amerikanische Servicestil international zur vorherrschenden Form des Tischservices entwickelt.

Eignet sich die amerikanische Servicemethode für dein Restaurant?

EDer Amerikanische Service zeichnet sich dadurch aus, dass die Speisen bereits portioniert auf Tellern serviert und direkt zum Gast an den Tisch gebracht werden. Dies ermöglicht es den Gästen, sofort mit dem Essen zu beginnen, ohne auf separate Gänge warten zu müssen. Damit ist der Amerikanische Service ist eine schnelle, ungezwungenere Art des Service, die gut zu Restaurants, Diners, Bistros oder anderen gastronomischen Einrichtungen passt, in denen eine lockere Atmosphäre herrscht und das Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund steht.

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